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NEWS

Interview

 

Wie kamen Sie zu diesem Job, erzählen sie etwas aus ihrem Werdegang? 

 

Ich hoffe Sie haben ein bisschen Zeit.. (Smile)

Ich kann wohl sagen, dass ich in den vergangenen Jahren, also seit Abschluss meiner Lehre als Sportartikelverkäufer, immer einen guten Draht zu den Menschen hatte und zudem viele Leute kannte. So kam es, dass ich nach meiner Lehre ein kleines Outlet Sportgeschäft in Rapperswil führen dürfte, dies weil ich den einen Inhaber durch einen Bekannten vorgestellt wurde. Da war ich dann knapp ein Jahr, was mich aber nicht erfüllte. 

Die Mutter meiner damaligen Freundin, hatte einen Freund, der in einer Versicherung arbeitet, ich sprach ab und zu mit ihm, als er mich dann eines Tages fragte, willst du nicht bei mir als Versicherungsberater arbeiten? Ich war zu dieser Zeit 20 Jahre alt und hatte nicht mal die Autoprüfung, zudem im Büro arbeiten, ich wollte mehr, also entschloss ich mich dies zu wagen. Ich konnte in diesen fünf Jahren sehr viel lernen und ich kann wohl sagen einer der erfolgreichsten Jung-Berater gewesen zu sein. Viel Geld verdient und viel Geld ausgegeben, naja ich habe gelebt und es war eine tolle Zeit... Da ich aber hinter der Sache nicht mehr stehen konnte, Entschied ich mich zu gehen. 

 

Ich wollte den Menschen wirklich helfen, so bekam ich (wieder durch eine Empfehlung) die Stelle bei einer Gewerkschaft. Ich konnte viel aus der Versicherung in diese Stelle mitnehmen, denn ich war für die Fremdarbeiter der Region Oberer Zürichsee zuständig. Zudem war ich für die Akquise von neuen Mitgliedern zuständig und ging diese entsprechend an. Die Stelle war toll, doch wurde es mir mit der Zeit langweilig, es gab nicht viel zu tun.

Dann sollte es doch mal was anderes sein aber direkter und bei den Menschen, auf diese zuzugehen und nicht darauf warten. Wieder durch eine Empfehlung, kam ich zu einer Unternehmung, die Exklusive Weinschränke verkaufte und diese in der Schweiz aufgebaut hatten, gefragt war ein Verkaufsberater. Ich war zum Teil an 13 Messen im Jahr, immer unterwegs und übernachtete wochenlang in Hotels. Es war eine wunderbare und aktive Zeit, die ich sehr genossen habe, es war ein tolles Unternehmen und ein top Team und einen sehr guten Chef. Ich habe in den vier Jahren, die ich dort war, sehr viel über den direkten Verkauf und dem Umgang mit Menschen aus den verschiedensten Schichten kennengelernt. 

 

Meine nächste Empfehlung kam direkt, da es eine Nebenbranche der oberen genannten war. Ich durfte die Welt des Weins und der feinen Küche erlernen. Eine genussvolle Herausforderung, ich hatte bis dahin ab und zu mal ein Glas Wein getrunken. Hier hatte ich einen wunderbaren Menschen auf meiner Seite, der mir alles über den Wein gelernt hat. Diese Person war inspirierend, ihm zuzuhören, wenn er die Menschen berat. Er erzählte über den einen Wein nicht Fakten, sondern die Geschichte hinter dem Wein. Dies übernahm ich natürlich so und konnte so sehr viel lernen. Erstes Mal als ich gehen musste, meine Leistungen waren nicht zufriedenstellend, gab mir aber Zeit wieder in mich zu gehen, was will ich wirklich.  

 

So gingen 15 Jahre vorbei, doch ich wusste schon lange was ich machen möchte, Menschen glücklich machen. (sehr ernst) 

 

Diesmal sollte ich es aber selber probieren und bewarb mich an einigen Unternehmen. Ich bekam von meinem letzten Arbeitgeber die Möglichkeit als Personalberater anzufangen. In den ersten drei Monaten, da wusste ich, dass ist mein Ding, ich will nur noch das machen. Nach acht Monaten stieg ich vom Junior Berater direkt in die Verkaufsleitung rauf und bald schon in den Kader. Nach nur vier Jahren fand ich die Leidenschaft zur Architektur und blieb bei dieser und begann mich darauf zu spezialisieren.  

 

Sie waren über zehn Jahren bei einer Personalberatung angestellt, wieso Selbständigkeit, ist bekanntlich immer auch ein Risiko? 

Nun, ich wollte eigentlich schon länger etwas selber machen, hatte aber ehrlich gesagt nie den Mut dazu. Ich hatte aber bei meinem ehemaligen Arbeitgeber sehr viel Spielraum und somit dufte ich eine eigene Marke aufbauen, die ich heute auch nutzen darf, da es mein eigenes geistiges Eigentum war und ist. Als es beim damaligen Arbeitgeber hiess, wir lösen uns auf, wusste ich nicht was machen, auch wenn ich am nächsten Tag sofort wo anders einsteigen konnte. Ich berat mich mit meiner Frau, gingen in den Urlaub und danach hatten wir uns entschieden uns selbstständig zu machen. Die PM Recruiting, eine Marke für die Architektur-Branche, die heute weit in der Deutschschweiz verbreitet ist.  

 

Wie war das erste Jahr für Sie? 

Dadurch, dass ich natürlich alles mitnehmen dufte, hatte ich es bei meinem ehemaligen Arbeitgeber wirklich gut und es waren auch gute Leute, war es ein erstes gutes Jahr. Ich musste natürlich wirtschaftlicher werden, da hatte ich aber meine Frau, mit der wir zusammen die Unternehmung nun aufbauen, sie macht viel im Backoffice und ist mir eine grosse Stütze, obwohl sie mit unseren zwei Kinder viel um die Ohren hat.  

 

Wieso eigentlich Architektur? 

Ganz einfach, ich dufte einen Freund (Architekt) vermitteln und das gefiel mir so gut, dass ich da weiter gemacht habe. Ich habe viel gelernt, um die Branche zu verstehen und alles was Rund um die Architektur zu tun hat.  

 

Sie haben sehr viele Empfehlungen, ist dies der Erfolg, den Sie haben? 

Ich liebe meinen Job und ich üben diesen mit viel Leidenschaft aus. Mich interessiert der Mensch, der auf der Suche ist und ich versuche alles möglich zu machen, um der Person die Stelle zu finden, bei der es Happy ist. Happy zu sein, heisst am Morgen aufzustehen und mit viel Leidenschaft an die Arbeit zu gehen, die Arbeit muss ein Erfüllen und zufrieden machen, so wird jeder Tag spannend und interessant. Viele versuchen ein Produkt zu verkaufen, doch ich habe früh gelernt, dass man die Erfahrung und die Leidenschaft vermitteln soll und nicht den Menschen verkaufen. Die Empfehlungen kommen, weil ich wirklich Herzblut reinstecke und immer die Kandidaten in den Vordergrund bringe. Ist bei viele Branchen und Beratern leider nicht so, sondern; der Kunden bestellt und die müssen abliefern.  

 

Eine Frage muss sein, wie war oder ist es für Sie in der Corona Zeit? 

Wir haben es in der Tat auch gemerkt, den das persönlich fehlt, man sieht nicht was der eine will, kann es nur hören oder lesen. Zum Glück habe ich vor Jahren gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen und ich habe zurecht ein gutes Gespür dafür. Wir haben aber in der Tat viel eingebüsst dieses Jahr, aber da sind wir nicht die einzigen und wir werden auch nicht die einzigen sein. So kann es nur noch besser werden.. (Smile)

 

Sie machen nur Festvermittlungen, hat das einen bestimmten Grund? 

Ja, ich bin nach einigen Jahren schnell von dem temporären Geschäft weggekommen, da sich die meisten Arbeiter so nicht als Teil einer Unternehmung integriert fühlen. Es ist sicherlich ein Bereich, der immer da sein wird, aber nicht für mich. Zudem ist es viel spannender und interessanter in der Festvermittlung, denn es soll eine Stelle für eine lange Zeit sein und eben nicht temporär. 

 

Wieso kommen die Stellensuchenden immer wieder zu Ihnen? 

Wie schon erwähnt, die Kandidaten stehen bei mir im Mittelpunkt und ich versuche alles, die Wünsche deren zu erfüllen. Zudem ist es für viele Suchende einfach, ich gebe Ihnen nur die Arbeitgeber an, bei dem genau die Wünsche erfüllt werden können. Ich bekomme immer wieder nur Anfragen über Unternehmen, quasi ob ich dieses Empfehlen kann. Ich habe die letzten acht Jahre eine Fluktuations- und Informationstabelle gemacht, da stehen sehr viele Unternehmen drin, wie die sind, wie die führen, was für Löhne die bezahlen, wie ist die Struktur usw.. Diese Tabelle ist Gold-Wert und hat mir und den Kandidaten viel geholfen.  

 

Noch eine diffizile Frage, was kann man da eigentlich verdienen? 

Man kann wirklich sehr gut verdienen, doch haben wir uns zum Ziel gesetzt, wir möchten Leben, um zu arbeiten und nicht arbeiten, um zu Leben. Ich kenne da sehr viele Berater, die fünfstellig im Monat verdienen, wir hingegen sind einfach zufrieden. (Smile)

 

Beim Googlen ist uns aufgefallen, dass Sie nebenbei noch eine andere Unternehmung haben, der Packesel, was ist das? 

Da haben Sie aber gut recherchiert, ja ich habe mit einem Geschäftspartner, vor ein paar Jahren ein Recyclingsystem in der Region lanciert. Es ist in der Tat eine Nebenbeschäftigung, was überhaupt nichts mit der Personalberatung zu tun hat. Es ist aber ein Ausgleich, der mir gut tut und ich ebenfalls sehr gerne machen. Es ist vielmehr ein soziales Engagement. Wir Sortieren mit dem Packesel nicht nur die Wertstoffe der privaten Haushalte, sondern schaffen so Arbeitsplätze für Menschen aus schwierigen Situationen oder mit einer Beeinträchtigung oder Müttern damit sie in der Arbeitswelt wieder Fuss fassen können. Menschen, die es nicht einfach haben im Leben und doch eine Chance verdienen. Bei uns bekommen diese Menschen eine Chance und sie nutzen diese mit viel Leidenschaft und Leistung. 

 

Gibt es andere die auch in Ihrer Branche vermitteln? 

Ja, dies gibt es. Als ich angefangen habe, hatte es fast keinen der dies machte. Nun versuchen viele in dieser Branche zu vermitteln und leider haben da die Meisten keine Ahnung, dies musste ich vermehrt von Stellensuchenden erfahren. Es gibt drei oder vier, die sind wirklich auch gut und mit denen ich sogar auch schon zusammen gearbeitete habe. Ich bin aber der Meinung, es hat für alle etwas und da sollen die es probieren. Ich habe auch schon Dossier zurückgezogen, weil das Dossier eines Kandidaten einfach willkürlich versendet wurde und dies macht sich leider sehr schlecht.  

 

Viele Unternehmen sind von Personalberatungen nicht so begeistert, was denken Sie dazu? 

Dies ist in der Tat so, soll doch auch so sein, es muss nicht jeder, aber es darf jeder. Es kommt immer wieder vor, dass Arbeitgeber kein Interesse an meinen Kandidaten haben, dies macht dann auch nichts, ich weiss dann, wo ich potenzielle Kandidaten angehen kann. (Smile) Ist vielleicht nicht die feine Art, aber jeder muss überleben und es gibt auf dem Markt so viele Menschen, die nicht den Mut haben, einen Arbeitgeber zu wechseln.  

 

Letzte Frage, was denken Sie, wie wird sich die Personalberatung den kommenden Jahren verändern? 

Ich denke, es wird keine grosse Veränderung geben, viele müssen halt noch lernen, dass es Menschen sind, die eine Möglichkeit suchen, sich in der Arbeitswelt wohl und glücklich zu fühlen und keine Produkte, die verkauft werden. Der direkte Draht zum Menschen wird immer wichtiger werden und das zwischenmenschliche muss erfüllter sein, denn wir Leben einen grossen Teil unseres Lebens mit den Arbeitskollegen, dies sollte ein Bestandteil des Lebens sein. Wir können aber ein Leben und Glückseligkeit nicht Leben und man wird unter gehen.   

Ich möchte mit meinen Aussagen niemanden zu nahe kommen und meine Antworten sind meine persönliche Ansichten und Meinung, die jeder offen vertreten darf.

 

by HRBBO / PM

(PM Recruiting ist eine Marke der PM Office Outsourcing GmbH)